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20.04.2022, 17:25 Uhr
Nachhaltiger Umgang mit Lebensmitteln, Technik und vielem mehr – geht das?
CDA-Frühjahrsgespräche widmen sich dem Thema Nachhaltigkeit. Gäste aus dem Berliner Bundestag und Wetter sprechen über die Möglichkeiten Nachhaltigkeit im Alltag zu leben.
„12 Mio. Tonnen Lebensmittel werden pro Jahr in Deutschland weggeschmissen. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen - Die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung geht uns aus ethischer, ökologischer und ökonomischer Sicht alle an. Weltweit hungern mehr als 800 Millionen Menschen, mehr als doppelt so viele sind fehl- beziehungsweise mangelernährt.
v.l.n.r. CDU-Landtagskandidat Christian Brandt, Axel Knoerig MdB, Gabriela Fink (Iss-Was), Meinolf Melcher (Kolping Store)
Insbesondere in den letzten drei Jahren sind wir sowohl durch die Pandemie als auch durch Umweltkatastrophen und Kriegsgeschehen an die Grenzen unserer gewohnten Versorgung gekommen. In den diesjährigen Frühjahrsgesprächen der Sozialausschüsse der CDU im Ennepe-Ruhr war es uns daher ein wichtiges Anliegen der Frage der Nachhaltigkeit nachzugehen und über die Zukunft unseres Konsumverhaltens zu sprechen.“, so der CDA-Kreisvorsitzende und Landtagskandidat für Hattingen, Schwelm, Sprockhövel und Wetter Christian Brandt.

Hierzu durfte die Vereinigung ganz besondere Gäste im Westfälischen Hof in Wetter empfangen. Gabriela Fink, Inhaberin des ISS-WAS! Supermarktes in Wetter, Meinolf Melcher, Geschäftsführer des Kolping Second Hand Geschäfts „Store – gebraucht und gut“ aus Wetter und Axel Knoerig MdB, Vorsitzender der Arbeitnehmergruppe der CDU/CSU Bundestagsfraktion und stv. Bundesvorsitzende der CDA.

Die Gespräche des Abends waren vielseitig, von dem eigenen Konsumverhalten über die Möglichkeiten des Spendens bis hin zu den Herausforderungen, vor die uns der Krieg in der Ukraine in Zukunft stellen wird. Axel Knoerig MdB lobte das Lieferkettengesetz, an dem er maßgeblich in der vergangenen Bundestagslegislatur mitgearbeitet hatte und wies auf das staatliche Siegel „Grüner Knopf“ für ökologisch und sozial verträgliche Kleidung hin. „Ein wichtiges Anliegen für mich ist es zudem, den Fokus wieder mehr auf heimische Produkte zu legen und auch so einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Unser Essen muss nicht erst einmal um den halben Globus fliegen – wir haben viele Ressourcen direkt vor der Haustür“. Mit ihrem Supermarkt „ISS-WAS!“ in Wetter stellt sich Gabriela Fink der übermäßigen Verschwendung von Lebensmitteln entgegen. In dem Markt gibt es Markenlebensmittel um bis zu 60% reduziert. Wie ist das möglich? Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist Herstellergemacht und nicht an irgendwelche Regularien gebunden. Große Supermarktketten sortieren „überfällige“ Lebensmittel aus und können diese dann an „ISS-WAS!“ geben, bevor sie entsorgt, wird. Alle Lebensmittel sind komplett verzehrfähig. „Bei uns kann jeder einkaufen und tut es auch. Es spricht nichts dagegen, Lebensmittel mit abgelaufenen MHD zu verzehren und durch Laboruntersuchen stellen wir auch die Qualität sicher. Wir würden uns wünschen, dass noch mehr Supermärkte aus der Umgebung auf unser Angebot eingehen und Lebensmittel geben würden“ erklärt Gabriela Fink, die ausdrücklich darauf hinwies, dass ihr Unternehmen keine Konkurrenz zu den Tafeln bzw. Brotkörben darstellt.
Auch Meinolf Melcher und das Team aus dem Kolping Second Hand Geschäft „Store gebraucht und gut“ in Wetter hauchen Möbel- und Kleidungsstücken noch ein zweites Leben ein und fördern so einen nachhaltigen Umgang. „Wir holen beispielsweise die Möbel ab, bereiten sie auf und bieten sie zu einem günstigen Preis wieder an. Unser Betrieb ist ein Inklusionsbetrieb und hilft Menschen mit Behinderungen Arbeit zu finden. Es war uns wichtig ein schönes Ladenlokal anzubieten – keine Lagerhalle. Bei uns gibt es neben Möbeln und Kleidung beispielsweise auch Elektroartikel. Es ist wirklich jeder herzlich willkommen, sowohl als Kunde als auch als Spender“, freut sich Meinolf Melcher.
„Als CDA sind wir uns einig, dass wir uns weiterhin für einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln und weiteren Konsumgütern einsetzen werden. Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette dürfen darüber hinaus kein Wettbewerbsvorteil sein. Unser Anliegen ist es, dass sich der Ennepe-Ruhr-Kreis bei der Initiative zur Lebensmittelrettung in unseren Städten engagiert. Die Initiative "Städte gegen Food Waste" bringt engagierte Städte in einem Netzwerk zusammen, um die Lebensmittelrettung im städtischen Raum zu stärken und so einen wichtigen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu leisten. Im Rahmen der Initiative werden konkrete Maßnahmen entwickelt und umgesetzt, um Essen vor der Verschwendung zu bewahren“, endet Christian Brandt.